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Weserwanderfahrt vom 13. bis 15. Juli 2001
Gieselwerder - Rinteln (138 km)
 

 

Zunächst möchte ich kurz die Teilnehmer vorstellen, da diesmal doch einige neue Gesichter aufgetaucht sind:
Zuerst unser Fahrtenleiter, Jens Wegmann. Er stammt aus Nordhorn und hat dort an der Schule Rudern gelernt; jetzt studiert er in Osnabrück und ist daher zum ORV gewechselt, wo er in diesem Frühjahr auch gleich - zusammen mit Astrid Stallkamp, siehe unten - die Betreuung des Hochschulruderns übernommen hat. Jens ist ein so begeisterter Wanderruderer, daß er die wichtigesten Teile der Ausrüstung selbst besitzt: einen Bootsanhänger für sechs Boote und das passende Zugfahrzeug in Gestalt eines VW-Bus.
Astrid Stallkamp erwähnte ich schon, sie rudert schon länger beim ORV und hat auch im Vorjahr schon den Hochschulsport mitbetreut.
Die beiden haben die Wanderfahrt auch für den Hochschulsport mit ausgeschrieben, aber die zwei Teilnehmer, die von dort kommen, sind inzwischen auch schon Vereinsmitglieder, nämlich Markus Heineking und Andrea Kohlwes.
Ebenfalls in den Verein eingetreten sind einige frühere Nordhorner Schülerruderer, die hier ein organisatorisches Dach gefunden haben, um weiter mit Jens auf Wanderfahrt zu gehen: Alex, Torsten und Manu; die drei sind sehr selten in Osnabrück und rudern außerhalb von Wanderfahrten gewöhnlich nicht bei uns.
Und dann waren wir noch drei klassische ORV-Wanderruderer, nämlich Meike, Thomas und ich.
Gestartet haben wir die Aktion am Freitag, dem 13. Juli, morgens um halb neun. Passend zum Datum tat sich auch gleich das erste Hindernis auf: Die Bootshallen waren noch abgeschlossen. Ich habe mich auf den Weg zu unserem wenige Meter weiter wohnenden Sportwart gemacht, um einen Schlüssel zu besorgen - aber der konnte mir nur sagen, daß der neue Mieter und Hauswart den Schlüssel schon hat, und der sollte um neun Uhr aufschließen. Inzwischen war aber zufällig Ludwig, unser Bootswart, aufgetaucht und half uns aus der Klemme; er schloß uns auch die Garagen der Blauen Flotte (unsere klassischen Wanderboote) auf - ich wäre eigentlich auch an einen Schlüssel drangekommen, aber ich hatte meinen gesamten Schlüsselbund zuhause gelassen, ich wollte ihn nicht auf die Tour mitschleppen und hatte an diesen Schlüssel nicht mehr gedacht. So konnten wir doch recht bald beginnen, die beiden Boote zu verladen: Ko-Ko, als C-Gig-Vierer unser bestes Wanderboot und recht leicht zu rudern, sowie Aller als Dreier mit Steuermann, dieses Boot gehört zur Blauen Flotte der schweren (anstrengenden) teilbaren GFK-Boote. Da die einen aber unsere Boote - namentlich die Aller - noch nicht so gut kannten, die anderen Jens' Anhänger, zog sich das Verladen doch recht lange hin, erst gegen zehn Uhr waren wir startklar. Daß wir auch nur zu sechst verladen haben, hat dagegen weniger gestört, mit mehr Leuten wären wir uns nur gegenseitig im Weg gewesen. Alex und Manu reisten mit Alex' Golf separat aus Nordhorn an, Torsten mit Bahn und Bus aus Hannover. Markus wollten wir in der Stadt noch aufsammeln... Zuerst mußten wir aber noch (wir fuhren praktischerweise alle in Jens' Bulli mit) bei Jens zuhause vorbei (in der Wüste), um noch einen Schlüssel bei seinem Mitbewohner abzugeben. Danach waren wir schon fast am mit Markus vereinbarten Treffpunkt, als er anrief und mitteilte, er sei jetzt am Bootshaus... Also wieder zurück, Markus einsammeln, und dann konnten wir tatsächlich durchstarten.
Immerhin verlief die Fahrt reibungslos, nicht einmal auf der B68 vor Bielefeld hatten wir einen Stau. Wir fuhren Autobahn bis Paderborn, dann Bundesstraße quer durch die Berge zur Weser, die wir bei Beverungen erreichten, dann am Fluß entlang über Karlshafen bis Gieselwerder (etwa bei Flußkilometer 28), wo wir kurz nach zwei Uhr an unserer Einsetzstelle eintrafen. Die anderen waren kurz vorher auch schon angekommen, so daß wir zügig die Boote fertigmachen konnten. Wir hatten auch Glück mit dem Wetter; es war sonnig und so warm, daß ich mich nicht bremsen konnte und in der kurzen Pause, die vor dem Ablegen noch blieb, schon einmal eine Runde die Weser erkundet habe (Ergebnis: sie ist im Stromstrich schon hier zu tief zum Stehen :-) ). Dann machten wir uns auf den kurzen (25 km) Weg nach Beverungen, wobei ich zusammen mit Andrea, Manu und Astrid die Aller ruderte - natürlich konnte uns die Ko-Ko weit davonfahren, aber das war nicht weiter störend. In Beverungen haben wir uns im Saal des Bootshauses breitgemacht; dann habe ich mit Alex zusammen Bulli und Bootsanhänger nachgeholt (der Golf ist als Landdienst nebenhergefahren worden).
Danach bin ich nochmal eine erfrischende Runde in der Weser geschwommen; ich fühlte mich dann so fit, daß ich sogar kalt geduscht habe. Duschgel mußte ich mir zwar borgen, weil ich dummerweise das Kulturtäschchen hatte zuhause stehen lassen, aber das ging noch - mehr vermißt habe ich meine Spezialzahnbürste für die zwischen den Zähnen festhängenden Reste des Abendessens - wir haben gegrillt, und bei Fleisch muß ich grundsätzlich hinterher die Überbleibsel bekämpfen, sonst tun mir am nächsten Tag die Zähe weh. Ich kam ja als einer der letzten aus der Dusche, so war der Grill schon in Betrieb, und es gab bald Essen - neben dem Gegrillten noch Salate, die einige mitgebracht hatten. Nach dem Essen (das sich auch ein wenig hinzog) haben wir noch lange auf der Terasse zusammengesessen, zum Abschluß des Abends sind wir noch ein paar Schritte an der Weser entlanggegangen, dann ging es ins Bett. Ich konnte auch richtig gut schlafen; lästig war allerdings, daß gegen Morgen meine Nase halb zu saß. Ich hatte ein passendes Mittelchen griffbereit in der Tasche, nur Andrea neben mir hat sich über den Mentholgeruch gewundert...
Am Morgen hatte mich ja noch die Sonne herausgekitzelt, aber als es gegen sieben Uhr Zeit zum Aufstehen wurde, regnete es draußen ganz ordentlich. Zum Glück ließ es nach, während wir frühstückten und unsere Sachen packten, und als wir losfuhren, konnten wir unser Regenzeug in der Tasche lassen. Leider wurde Astrid von Kopfschmerzen geplagt und war lediglich in der Lage, als Beifahrerin neben Andrea im Landdienst mitzufahren. Wir ließen daher in der Ko-Ko (in der auch ich an diesem Tag fuhr) den Bugplatz leer, so war das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Booten ungefähr ausgeglichen. Die eigentliche Fahrt verlief ereignisarm und zügig, um zwölf Uhr waren wir in Holzminden, wo wir auf halber Strecke eine Stunde Mittagspaus hielten. Leider mußten wir erfahren, daß Astrid aufgegeben hatte und per Bahn auf dem Weg nach Hause war. Andrea hatte unterdessen schon Brötchen vorbereitet, auch Salate waren noch genug da, so daß wir gut gestärkt die zweite Hälfte der Tour in Angriff nahmen. Entsprechend früh kamen wir trotz der langen Etappe von 60 km in Bodenwerder an - als dort niemand am Steg stand, dachten wir schon, wir hätten Jens - er hatte jetzt Landdienst - überholt, aber als wir zum Bootshaus hinaufgingen, fanden wir ihn in seinem Auto vor, wir mußten ihn nur wecken. :-)
Da noch der größte Teil des Nachmittags übrig war, beschloß Jens, den Bootsanhänger und das zweite Auto nicht nur aus Beverungen nachzuholen, sondern gleich bis Rinteln, unserem nächsten Etappenziel, vorzubringen. Da er Unterstützung gebrauchen konnte, um den Bootsanhänger in Beverungen von der abschüssigen Wiese zu ziehen, sind gleich noch Markus, Torsten, Alex und Manu mitgefahren. Außerdem entgingen so Manu und Torsten (oder war es Alex?) dem eigentlich abgesprochenen Bad in der Weser, ich bin allein ein kleines Stück geschwommen. Danach Duschen, dann war noch viel Zeit, um uns ein wenig auszuruhen, während es draußen inzwischen in Strömen regnete. Meike hat auf Jens' Gitarre ein wenig musiziert (teilweise habe ich es auch gewagt, mitzusingen). Zwischendurch haben wir auch schonmal das Abendessen ein wenig vorbereitet - es gab Nudeln mit Hackfleischsoße, und zumindest die Zwiebeln konnten wir schon im Voraus schneiden. Richtig los legten wir dann, als die anderen gegen sieben telefonisch ihre Rückkehr vormeldeten. Ein wenig Arbeit war es ja schon, zumal wir in der besenkammergroßen Küche des Bootshauses auf zwei Kochplatten zusätzlich auch noch eine vegetarische Variante der Soße für Andrea und Manu bereiteten. Aber dafür hat es hinterher auch gut geschmeckt (und das Essen war ungefähr passend fertig, als die Autofahrer kamen).
Nach dem Essen haben wir einen kleinen Rundgang durch den Ort gemacht, wo (kurz vor elf) schon großenteils die Bürgersteige hochgeklappt waren. Immerhin eine Eisdiele war gerade noch auf, und wir haben dem Eisverkäufer noch ein gutes Geschäft beschert. Als wir zurück waren, war es immer noch zu früh zum Schlafen, wir haben noch eine Weile auf dem Balkon gesessen, uns unterhalten oder gesungen - es ist unglaublich, wie viele schmutzige Lieder hartgesottene Wanderruderer wie die Nordhorner (Nordhörnchen?) kennen. :-) Irgendwann war doch Feierabend, allerdings haben Meike, Thomas, Alex und Torsten es vorgezogen, auf dem Balkon an der frischen Luft zu nächtigen, auch wenn es für vier Leute doch etwas eng war.
Am Sonntag ging es um sieben wieder frisch zur Sache, Frühstück, Ablegen bei wieder passablem Wetter (nur leicht bewölkt). Auch diesmal war ich wieder in der unterbesetzten Ko-Ko, wobei die Aller-Mannschaft diesmal so stark war, daß sie uns über weite Strecken davonfahren konnte. Auch ein zwischenzeitliches Umtrimmen (ich bin vom Platz zwei auf meinen eigentlichen Stammplatz, den vorher leeren Bugplatz, gerückt, damit das Boot ebener im Wasser liegt) hat nicht viel verändert und nur die Kommunikation im Boot erschwert, so daß ich später wieder zurückgewandert bin. Die Fahrt verlief wieder glatt und zügig. In Grohnde haben wir kurz festgestellt, daß das Kraftwerk dort das Wasser doch merklich erwärmt. Auch das Stauwasser vor dem Hamelner Wehr konnte uns kaum bremsen, und die gut eingerichtete Umtragestelle in Hameln haben wir schnell passiert. Kurz danach hat uns dann unser Landdienst am Ufer zur Mittagspause erwartet, auch diesmal waren die Brötchen schon geschmiert... Die verbleibenden 30 km (von 55 km an diesem Tag) vergingen wie im Fluge, die Sonne schimmerte auch ein wenig durch die Wolken, so daß ich kaum merkte, wie ich mal wieder einen leichten Sonnenbrand bekam. Die einzige Auffälligkeit, an die ich mich erinnere, waren die vielen Bussarde, die stellenweise fast auf jedem zweiten Kilometerschild saßen.
In Rinteln klappte das Abriggern und Verladen wie am Schnürchen; noch schnell ein Gruppenfoto (weil die Nordhorner direkt nach Hause fahren wollten), dann ging es heimwärts. Rückfahrt, Abladen, Waschen, Aufriggern, alles verlief mit eingeübter Routine. So konnten wir kurz nach acht uns alle leicht erschöpft und gut erholt auf den Weg nach Hause begeben - ich zumindest hatte mich schon lange nicht mehr so erholt und fit gefühlt wie nach dieser Fahrt.

Johannes Stille

Fotos zur Fahrt

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