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Elbewanderfahrt
vom 17. bis 26. Mai 2002 Melnik - Wittenberg (327 km) |
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Hinweise und Tipps zur Organisation einer Wanderfahrt in Tschechien findet Ihr auf unserer Tipps-Seite mehr... Etappenübersicht:
1. Tag, Samstag, 18.6.: Anreise von Osnabrück nach MelnikHallo wir sind's wieder: "Onkel Walter" und "Danzig", die teilbaren D-Zweier der blauen Flotte. Wir waren auf einer wunderschönen Elbe-Wanderfahrt. Eigentlich waren wir nur der Notnagel, weil man in Tschechien eine Sondergenehmigung für lange Bootsanhänger braucht. Diese hatte Jens zwar beantragt, war aber bis zur Abfahrt am Freitagabend noch nicht angekommen. Also blieben die C-Boote in der Halle und wir durften mit. (Die Genehmigung kam übrigens Samstag morgen per Einschreiben an) Abends um halb zehn fahren wir los und erreichten die Elbe kurz vor der Tschechischen Grenze. Wegen einer Baustelle und einer etwas unübersichtlichen Verkehrsführung verfährt sich der Bulli in einem schmalen Elbeseitental, wo wir abgehängt und per Hand gewendet werden. Danach überqueren wir wie geplant die Elbe und kommen auch ohne Probleme über den Grenzübergang Schmilka nach Tschechien. In Melnik finden wir uns zuerst nicht zurecht, weil es eine neue Brücke gibt, die in unserer Karte noch nicht eingezeichnet ist. Um sieben Uhr erreichen wir dann aber doch die den Ruderclub in Melnik und werden abgeladen und reisefertig zusammenmontiert. Gegen Mittag macht sich Jens wieder auf den Weg nach Wittenberg, wo der Bulli stehen bleiben soll und Johannes ihn mit seinem "alten" Polo wieder einsammeln wird. Dabei wir ihm leider der Pfingstverkehr zum Verhängnis, so dass er fast 5 Stunden braucht bis er in Wittenberg ist. Dort haben Johannes, Anfi und Miriam die Zeit für einen ausführlichen Rundgang durch das Städtchen genutzt und einen Blick auf die historische Tür der Schloßkirche geworfen (31.10.1517). In der Zwischenzeit erkunden Thorsten, Thomas, Andrea und Markus den Ort und bestellen schon mal einen Tisch in einem Restaurant direkt neben der Kirche mit traumhaftem Blick auf den Moldaukanal und die Schleuse. Leider muß er wieder abbestellt werden, weil der Polo nicht mehr pünktlich ankommt. Gegen 22 Uhr kommen dann Johannes, Miriam, Anfi und auch Jens wieder in Melnik an und werden von den anderen mit Spaghetti Bolognese verköstigt. Die Nacht verbringen alle auf dem Balkon an der frischen Luft. 2. Tag, Sonntag, 19.6.: Melnik - Litomerice (44 km)Nach relativ spätem Aufstehen und einem ausgiebigen Frühstück
sollen wir zu Wasser gelassen werden. Auf dem tschechischen Teil der Elbe befinden sich mehrere Schleusen und daher ist fast keine Strömung vorhanden. Die Fahrrinne ist durch Bojen markiert und Gefahrenstellen sind durch rot-weiße bzw. grün-weiße schräg im Wasser schwimmende Stangen gekennzeichnet. Thomas nutzt sie lieber als Klangkörper für die Ausleger. Als wir die erste Schleuse erreichen, wissen wir nicht so recht ob wir anlegen und einen unserer Ruderer an die Schleuse schicken sollen oder nicht. Da entdeckt Jens einen Tschechen, der uns gestikuliert wir sollen in die Schleuse fahren. Dieses tun wir dann auch und werden ohne Probleme geschleust. Auch bei den anderen Schleusen haben wir keine Probleme. Interessant in der Schleuse sind die Muscheln, die an der Wand sitzen und, sobald sie trockenfallen, Wasser quer durch die Gegend spritzen. Weil es ziemlich windig ist fahren wir dicht am Ufer, um halbwegs flott vorwärts zu kommen. Onkel Walter macht es seiner Mannschaft nicht einfach. Er bekommt seine Dollen nicht mehr hoch genug und bekommt abends Unterlegscheiben unter seine Ausleger. Nun geht's besser. Die meisten Restaurants haben schon zu als wir zum Essen losgehen, aber das gute Hotel am Markt hat seine Küche noch offen und die günstigen Preise erlauben es uns hier zu speisen. Das Essen ist gut und wir gehen gegen halb zwölf zufrieden zurück. 3. Tag, Montag, 20.6.: Litomerice - Decin (50km)Erstes Opfer dieser Etappe wird die "Danzig", genauer: die
Steuerlehne, die unter Johannes Gewicht auf einmal recht nachgiebig wird
- ein wenig hält sie sich aber noch am Sitz, zumindest solange, bis
am Nachmittag Jens auf dem Steuersitz Platz nimmt... Dafür dürfen wir in der urigsten Unterkunft der ganzen Tour übernachten. Weil sich im Bootshaus des Rudervereins ein Restaurant befindet, ist ein altes Haus in der Nachbarschaft gekauft worden, das zur Zeit renoviert und für Gäste hergerichtet wird. Weil die Erbauer mehr die Größe von Thorsten, als von Thomas und Jens hatten, zieht sich der eine oder andere eine Beule am Türrahmen zu. (Nun weiß jeder von uns warum sich große Leute immer in Türen bücken) Das Abendessen wird der Einfachheit halber im Restaurant des Vereins
eingenommen. Wir können dieses nur jedem, der nach Decin kommt, wärmstens
empfehlen. Die Wirtin ist etwas verdutzt als Anfi, die nicht sonderlich
groß ist, ihre Bestellung aufgibt: Schweinelendchen in Steinpilzsoße
UND Kroketten UND Bratkartoffeln UND Gemüse. Soviel hat anscheinend
noch niemand auf einmal bestellt. So ordert jeder seinen Berg zu essen.
Und hinterher passt ein gemischtes Eis auch noch. Der Absacker-Becherovka
veranlasst Thomas zu einem spontanen Hustenanfall. Vollgefressen bis oben
hin meint Thorsten: "So langsam kommt man vom Schlingen zum Genießen"
4. Tag, Dienstag, 21.6.: Decin - Dresden (60 km)Das wohl schönste Stück Fluß, das man rudern kann. Mehr
fällt uns dazu nicht ein. Das muß man gesehen haben. Unterwegs genießen wir das warme Wetter und lassen uns zu der einen oder anderen Wasserschlacht hinreißen. Dem Steuermann der Onkel Walter gelingt es dann auch die Flagge der Danzig zu erobern. 5. Tag, Mittwoch, 22.6.: Ruhetag in DresdenWir nutzen unseren Ruhetag in Dresden bei viel Sonne zu einer Stadtbesichtigung.
Vom Zwinger über die Oper gehen wir zur Frauenkirche und informieren
uns über den Wiederaufbau im dafür eingerichteten Info-Zentrum. 6. Tag, Donnerstag, 23.6.: Dresden - Meissen (32 km)Die kürzeste Etappe der Fahrt ist geprägt von relativ vielen
Pausen und allem was die kurze Fahrzeit verlängern kann. So proben
Jens und Markus das Riemenrudern in der Danzig und immer wieder wird die
Sonne für ein Bräunungsbad genutzt. Miriam träumt auch
etwas zu sehr auf ihrem Steuerplatz und rammt eine der "wenigen"
Bojen auf der Elbe. 7. Tag, Freitag, 24.6.: Meissen - Torgau (74,2 km)Die längste Etappe (und landschaftlich nicht unbedingt schönste). Diese hervorragenden Fotos verdanken wir Thorsten, der erst die Fotos
geschossen hat, bevor er dann ebenfalls ins Wasser gesprungen ist, um
die davonschwimmenden Einzelteile einzusammeln. Zur Mittagspause in Mühlberg erwarten uns vom Landdienst geschmierte Brötchen und frischer Kaffee. Die Wirtin des dortigen Vereins hat uns sehr freundlich empfangen angeboten die Veranda zu benutzen, was wir dankend angenommen haben. Miriam beweist uns auf der Weiterfahrt dann ihre Kenntnisse aus dem Biostudium und will uns auf ein paar Tiere hinter einem Busch aufmerksam machen: "Guck mal, da hinter dem Busch sind Schweine!!" Diese antworten auch sofort: "Muuuh!" Als wir endlich in Torgau ankommen wartet leider kein Kaffe
auf die müden Ruderer. Unser Landdienst hat es vorgezogen die Sonne
auf dem Steg zu genießen. Darum an dieser Stelle noch einmal der
Hinweis: 8. Tag, Samstag, 25.6.: Torgau - Wittenberg (57 km)Wir verlassen die Stadt, in der sich Amerikaner und Russen im Zweiten Weltkrieg an der Elbe die Hand gaben und rudern Richtung Wittenberg. Mittagspause halten wir am Ufer unterhalb der letzten Fähre und
Miriam versucht, es Jens nachzutun, aber sie hat nicht das nötige
Kampfgewicht, um den Bug der Onkel Walter ausreichend in die Wellen hineinzudrücken.
Das Wetter ist leicht durchwachsen und die Landschaft mittlerweile recht
langweilig. Wir sind jetzt auch weit im Flachland. Immerhin ist die Strömung
noch passabel. Die letzten Kilometer werden noch recht lang, insbesondere,
weil niemand so genau weiß, wie weit wir eigentlich noch fahren
müssen. Der Wind ist teilweise wieder lästig. Zwei Kähne
dicht hintereinander machen kurz vor dem Ziel noch solche Wellen, daß
wir uns parallel legen müssen. 9. Tag, Sonntag, 26.6.: Wittenberg - Hannover - OsnabrückDer Tag beginnt damit, dass Johannes um 6 Uhr morgens alle Reißverschlüsse
an seinen Sachen öffnet und wieder schließt. In Hannover machen wir bei Thorsten einen Zwischenstopp zum Kaffeetrinken und bringen Anfi zum Zug. Den größten Schock der Fahrt erleben wir an der Autobahnausfahrt Bad Eilsen: Beim Blick in den Rückspiegel sehen wir, dass eine Halbschale der Danzig senkrecht in den Himmel zeigt!!! Jens fährt sofort rechts ran und lässt das Gespann ausrollen. Der vordere Gurt ist einfach abgerutscht und das Boot wird nur durch den hinteren Spanngurt daran gehindert, auf die Autobahn zu fallen. Wir verzurren die Bootshälften neu und binden sie auch von unten an die Streben, damit sie sich nicht noch einmal lösen können. Ohne weitere Probleme erreichen wir dann Osnabrück und eine traumhafte Wanderfahrt ist zu Ende.... Markus und Johannes
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